Die Kriege der Karendorffs

von

Winfried Papenfuß legt mit diesem Buch die Geschichte einer pommerschen Familie vor, die sich in Episoden über mehrere Generationen erstreckt. Die Geschicke der Familie wurden durch Ereignisse beider Weltkriege und durch die Kriegsfolgen entscheidend beeinflusst. Es ist deshalb nur allzu verständlich, dass die individuelle Widerspiegelung der Kriegshandlungen einen breiten Raum einnimmt. Die Dramatik der Ereignisse, ihre banale Sinnlosigkeit, die Kalkulation des Sterbens im Lager der Zwangsverschleppten, das Hineinwachsen in den Tötungsmechanismus im Fronteinsatz haben ihren Platz neben dem Geschehen im teilweise idyllischen Umfeld der Familie in einem Pommern vom Ende des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.

Der Autor brauchte den großen Zeitabstand zu einigen der Kriegsereignisse, die die Familie direkt betrafen, um sie in gefühlvolle Worte kleiden zu können, sie aber trotzdem nicht der Brutalität zu berauben, und sie, wenn möglich, auch mit einem leisen Augenzwinkern zu versehen.

Die Rückblenden auf das Werden der Hauptfiguren der Geschichte führen weg von Krieg und Lagerdasein, zeichnen das Leben in einfachen pommerschen Familien.

Handlungsorte sind Dörfer in den Kreisen Stolp, Köslin, Schlawe, Pyritz und Malchin, das Ostseebad Heringsdorf auf der Insel Usedom, Dranske auf der Insel Rügen, Ruest im Kreis Parchim, Einsatzgebiete an der deutsch-russischen Front im ersten und an der deutsch-sowjetischen Front im zweiten Weltkrieg sowie ein Kriegsgefangenenlager und ein Lager für verschleppte Zivilpersonen in der Sowjetunion.