Cécile und ich

25 Geschichten um diese Frau und mich

von

Ob Cécile nun anhand von Lebenslagen den Laden ihres Viertels umkrempeln will, als Punkerin den Weg in ihre Freiheit sucht oder im Lesesaal einer Bibliothek die Leser*innen aufmischt, sie handelt immer nach ihrem Konzept – so die eines hat – was „ich“ nämlich bezweifle. „Ich“ muss die Dinge hinter ihr aufräumen, tue es sogar gerne, weil ich ihr verfallen bin. Immer wieder versuche „ich“, ihr meinen Weg zu erläutern, ihre Einsicht in einen Plan zu wecken. Ohne Erfolg. Bis ich dann verstehe, dass nicht sie es ist, die aus der Reihe tanzt, sondern ich, der seine Spur nicht verlassen will.

Die 25 Geschichten, in sich abgeschlossen, aber doch zusammenhängend, sind so chaotisch, wie das Leben nur sein kann, das Leben von Cécile mit meinem Protagonisten. Vordergründig voller Humor, weil ohne Maß übertrieben. Hintergründig jedoch voller Einsichten, die man nach einem Arbeits- und Familienleben entwickelt, weil die nächsten Lebensrunden nach ganz anderen Regeln ablaufen werden.

„Cécile und ich“ ist daher auch ein Buch der Selbstreflexion, wenngleich so verpackt, dass sich jede*r dem anschließen kann. Es wird ein Schlussstrich gezogen nach einem langen aktiven Leben (Arbeit). Dieses geht über in eine Phase anderer Aktivitäten, nämlich die, Rentner sein zu dürfen. Eine abhängige Beschäftigung ist nicht mehr notwendig, das befreit.

Und vielleicht vermittelt die Art und Weise von Cécile (und mir) ganz geheime Wünsche, die man ein Leben lang mit sich herum getragen hat. Das Leben mit Cécile hat nichts mit meinem gelebten zu tun. Das hat in den Jahren stattgefunden, die wir kennen. Und wie der Tag die Nacht nicht kennen kann, so hat mich auch niemand mit Cécile tatsächlich erleben können.