Ägyptens Pharaone

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Die Zeiten, in denen Seqenenres Vorfahren als Gottgeborene über Ägypten herrschten, sind lange vorüber. Eroberer, die anderen Göttern huldigten, hatten ihnen das Land entrissen und sie aus der Hauptstadt Auaris in die Stadt Waset im Süden vertrieben. Der Krieg ist nun schon lange beendet und Seqenenre lebt in Frieden zusammen mit seiner Familie sein Leben als Fürst von Waset. Jedes Jahr schicken die Götter den Regen und das Leben spendende Nilhochwasser. Die Felder werfen reichlich Ertrag ab, und die Steuern können auch bezahlt werden. Niemand muss hungern oder leiden. Dass seine göttliche Herkunft nicht mehr von Bedeutung ist und die Verbitterung darüber, dass er nicht, wie er rechtmäßig sollte, auf dem Horusthron sitzt, hat Seqenenre schon fast heruntergeschluckt und sein Rolle als Fürst akzeptiert. Doch als immer mehr Pergamentrollen aus dem Norden mit verrückten Wünschen des Herrschers Apophis in Waset eintreffen, wird Seqenenres Gemüt auf die Probe gestellt. In den Süden, den Teil des Landes, in dem schon immer Amun der wichtigste Gott ist, will Apophis seinem Gott Sutech, dem falschen Gott, einen Tempel errichten lassen. Seqenenre sieht sich zu einer Entscheidung gezwungen: Wird er weiter dem falschen Herrscher dienen, den Bau des Tempels hinnehmen, einen Akt der Blasphemie, so wird es seine Familie in den Ruin treiben. Seqenenre muss sich dazu entschließen, zu den Waffen zu greifen und nach Auaris zu ziehen, um dem falschen Pharao die Macht zu entreißen. Gelingt es ihm, die Hauptstadt zu erobern, wird er die Eroberer mit ihren Göttern aus Ägypten vertreiben und die göttliche Thronfolge, die Maat, wieder in Kraft setzen. Wenn er aber scheitert, wird man ihn verbannen und seine Familie für seinen Verrat bestrafen und Leid über ganz Waset bringen. Kurz bevor er mit seiner kleinen Armee den Marsch antreten will, erschüttert ein grauenvoller Anschlag das Leben in Waset. Nun weiß Seqenenre nicht mehr, wem er noch vertrauen kann. Was verbirgt sein ältester Sohn Si-Amun vor ihm? Der Weg nach Norden ist lang, auf dem Marsch erwarten Seqenenre zahlreiche Gefahren. Außerdem ist er den Männern von Apophis zahlenmäßig haushoch unterlegen. Kann er es schaffen, bis nach Auaris vorzudringen?