Isolde Maria Klara Kurz (1853-1944) erzählt von der Unbeschwertheit früherer Tage bei der Kirschenernte und dem Geruch nach frischem Heu. Folgt dem Trab der Pferde und Kutschengeräuschen im Lindachtal irgendwo am Neckar. Daneben steht der Bau eines neuen Bahnhofs und einer Eisenbahn in den kleinen Ort. Die Ich-Erzählerin, Onkel Entreß und Tante Thekla spielen eine wichtige Rolle, sie und andere Familienmitglieder stehen neben verzweigtem Landadel im Mittelpunkt des Geschehens und bilden das Gerüst zu einem Heimatroman. Letztlich kann „Werthers Grab“ aber nur eine fiktive Erzählung bleiben. Das worum es geht, existiert nur in der Vorstellung, ist ein Relikt der Vergangenheit. Heute würden wir sagen, es handelt sich um Fake-News. Denn jeder weiß, Werther ist die literarische Figur eines Selbstmörders, die in Wirklichkeit nie gelebt, aber viele Nachahmer gefunden hat. Was also hat es mit dieser Camouflage auf sich? Aufgezeigt werden bauliche Freiräume und menschliche Verhältnisse, die in ein gesellschaftlich taugliches Sittenbild gerückt werden. Verpackt in feine Belletristik.
- Veröffentlicht am Samstag 14. Januar 2017 von Kulturexpress Verlag
- ISBN: 9783981469028
- 72 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur