Als zweiter Zwilling zur Welt gekommen, fühlt sich Paul nicht nur seinem Bruder, sondern tatsächlichen und vermeintlichen Rivalen unterlegen. Dies treibt ihn an, die Konkurrenten auf manchmal groteske Weise zu übertrumpfen und auszubooten, was ihm aber weder beruflich noch im privaten Leben gelingt. Vielmehr erntet er Misserfolge und gibt sich sogar der Lächerlichkeit preis. In seinem immer mehr von Wahnvorstellungen geprägten Bestreben, eine vermeintliche Spitzenposition zu erringen, verliert er schließlich jeglichen Realitätsbezug und endet im jämmerlichsten aller Fehlschläge.
Dieses Psychogramm eines Getriebenen löst beim Leser zuweilen ein Schmunzeln aus, das aber immer wieder in Mitleid oder auch Abscheu erstarrt. Der Leser erahnt schon die ultimative Katastrophe, und es bleibt ihm überlassen, sich über das weitere Schicksal des Getriebenen seine Gedanken zu machen und vielleicht daraus manche Lehre für sich selbst zu ziehen.
Rolf Fenkart ist emeritierter Professor an der Universität Basel.
Im gleichen Verlag ist von ihm auch erschienen:
Thanatos – Eine makabre Satire, ISBN 978-3-937909-67-7
Der elitäre Hypochonder, ISBN 978-3-86369-063-2
Hypnos – Hedonismus im Albtraum, ISBN 978-3-86369-085-4
ZERO – Eine burleske Tragödie, ISBN 978-3-86369-112-7
ARON und NORA – Die diabolische Schwelle, ISBN 978-3-86369-135-6
Der Dämonologe, ISBN 978-3-86369-155-4
- Veröffentlicht am Samstag 23. November 2024 von Frankfurter Taschenbuchverlag
- ISBN: 9783863691677
- 128 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur