Die Anatomie von Undinen

Roman

von

Im Zentrum von „Die Anatomie von Undinen“ steht Simona Wojevski, eine junge Frau, die ihre Existenz einem aus ethischen Gründen verbotenen Experiment zu verdanken hat.

Simona ist vater-, mutter- und weitgehend geschichtslos, führt jedoch ein ‚normales‘ Leben mit mehr oder weniger stabilen Beziehungen, abgesehen von diversen promisken Ausflügen und ihren unfreiwilligen Besuchen in dem Institut, in dem sie entstanden ist. Dennoch fühlt sie sich nicht heimisch in dieser Welt. Auf der Suche nach ihrer Identität bezieht sie sich obsessiv auf Körper, ihren eigenen, die ihrer Patienten und ihrer wechselnden Liebhaber, weil sie das einzige sind, womit sie sich sicher fühlt.
Der Titel spielt auf die Undinen und Meerjungfrauen der Literaturgeschichte an und deren mehr oder weniger erfolglose Versuche, sich in einem fremden Medium – im Fall der Protagonistin einer von männlichen Zuschreibungen definierten Welt – zurecht zu finden. Es finden sich Anklänge an Bachmanns Undine, ein Geschöpf zwischen Metapher und archetypischer Frauenfigur, heillos subjektiv, unvernünftig und irrational, ihre in Worte gefasste Wahrnehmung der Welt gleichzeitig schwebend und schneidend präzise.