Vater und Sohn sind die bekanntesten Figuren des deutschen Zeichners Erich Ohser alias e.o.plauen, der 1944 einen Tag vor Beginn eines Prozesses vor dem Volksgerichtshof Suizid beging. Von Dezember 1934 bis Dezember 1937 erschienen 157 Geschichten des Duos, bevor Ohser seine Serie beendete, weil das zwischenzeitlich verhängte Berufsverbot nur durch Zugeständnisse gegenüber den Nazi-Machthabern aufgehoben werden konnte. Geblieben ist ein Werk voller Humanität, das seit Generationen viele, viele Leser bezaubert.
Der französische Künstler Marc Lizano, hierzulande bekannt durch die Holocaust-Graphic Novel Das versteckte Kind als Autor und der deutsche Künstler und Max und Moritz-Preisträger Ulf K. haben auf kongeniale Weise neue Abenteuer der beiden Charaktere erfunden. Sie setzen sie stilistisch brillant in Szene, nah an der Linienführung von Erich Ohser und doch mit offensichtlicher persönlicher Note. Entstanden sind neue Episoden für eine neue Lesergeneration, frech und verspielt, menschlich und versöhnlich – und wie bereits beim früheren Werk ohne Texte, als pantomimischer Stummfilm zum Lesen.