Lebens Mittag. Erstes Buch

Notizen und Träume (1989-1991)

von

Der Herbst 1989 bedeutet eine Zäsur im äußeren Leben: mit dem Refugium war es vorerst vorbei, ich begab mich in die Welt, die mir bis dahin verschlossen war, und machte mir Dinge zu eigen, die man durch Erfahrung erringt. Vor allem das erste Jahr nach dem Fall der Mauer brachte eine Fülle von Begegnungen, von denen die mit Ernst Jünger und mit Arno Breker die wichtigsten sind. Später dann, im Herbst 1993, lernte ich Leni Riefenstahl kennen, und mit diesem Dreigestirn aus der Generation meiner Großeltern sind die Zeitgenossen benannt, aus deren Vorbild ich Kraft und Ermutigung für mein eigenes Tun schöpfte. Ein entscheidendes Ereignis in jener Zeit war auch die Publikation der Werkausgabe in zunächst sieben Bänden durch die Edition Arnshaugk. Man zieht gelasserer seine Bahn, wenn man die Ernte im Scheuer weiß. Im übrigen mag ich die vielen Tage, die ich in Frankfurt, Bonn, Hannover und anderswo verbrachte, nicht als verloren ansehen, es gibt im Leben keine verlorene Zeit. Aber ich kehrte doch bald, im September 1991, mit Entschlossenheit in meinen Garten und ans Werk zurück.