Der katholische Pfarrer Walter Laßmann hatte Anfang 1945, nachdem die Evakuierung der von den Nationalsozialisten zur Festung erklärten Stadt angeordnet worden war, als einer der wenigen Geistlichen die Erlaubnis erhalten, in Breslau zu bleiben. Er sollte Verwundete und Sterbende seelsorgerisch betreuen. Als Pfarrer der St. Josephskirche und kommissarischer Pfarrer der Sandkirche erlebte er die Tragödie der Breslauer Zivilbevölkerung. Nach der Kapitulation der Festung und des NS-Regimes betreute er als Krankenhausseelsorger deutsche und polnische Typhus-, Scharlach- und Ruhrpatienten sowie als Pfarrer die Reste der deutschen Gemeinde St. Mauritius. Am 17. September 1947 verließ er auf Weisung der polnischen Behörden die Stadt.
Walter Laßmanns Erinnerungsbericht über die Tage in der Festung Breslau und die Zeit nach der Kapitulation wird hier erstmals publiziert. Es sind Aufzeichnungen des Alltags in der belagerten Stadt, des Überlebenskampfes der Einwohner und ein „Zeugnis einer großen inneren Stärke, eines Altruismus und tiefstem Humanismus, zu dem der Mensch in der Stunde seiner schwersten Prüfung fähig ist […]“ (Marek Zybura).
Von besonderem Wert sind die Erinnerungen an die zwei Nachkriegsjahre, die Laßmann im nunmehr polnischen Wroclaw erlebt hat.
- Veröffentlicht am Sonntag 17. November 2024 von Neisse Verlag
- ISBN: 9783862760442
- 208 Seiten
- Genre: Belletristik, Briefe, Tagebücher