Kieler Anekdoten

Und andere Geschichten

von

In diesem Buch sind nach längerer Sammeltätigkeit des Herausgebers Kieler Geschichten, woher sie auch immer kommen, vereinigt, darunter auch viele eigentliche Anekdoten. Und da tut sich die Frage auf, was man unter einer „Anekdote“ zum Unterschied vonanderen volkstümlichen Erzählungen versteht. Oft werden nämlich alle mündlich oder auch schriftlich überlieferten Geschichten als Anekdoten bezeichnet, werden doch die einzelnen Gattungen meistens nicht unterschieden. Da heißt es einfach: „Dat sünd ja mehr so’n Anekdoten!“ Der Erzähler will damit ausdrücken, daß er die Geschichten nicht für wahr hält. Er weiß, daß die geschilderten Begebenheiten sich nicht im wirklichen Leben genau so zugetragen haben.
Was ist aber eine Anekdote? In einem wissenschaftlichen Wörterbuch heißt es:‘
„Heute versteht man unter einer Anekdote eine kurze Geschichte von einer im öffentlichen Leben stehenden Persönlichkeit, die für diese besonders charakteristisch ist. Ihre Wahrheit ist nicht verbürgt; sie könnte aber wahr sein. Anekdoten können im Volke entstehen. Ihr Erfinder bleibt unbekannt!“