„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“: Mit dieser Formel wird in allen christlichen Kirchen die Taufe gespendet. Die Trinität Gottes ist eine zentrale Aussage im christlichen Glauben; sie stellt den monotheistischen Ansatz dialektisch auf die Probe.
Kirchenlehrer versuchten im frühen Christentum, die Vorstellung der Trinität denkerisch zu durchdringen. Die Hymnendichtung hat Dreifaltigkeit mit Drei-Einheit gleichgesetzt und diesen Topos weiter ausgefaltet, die Bildkunst hat atemberaubende, inspirierende, aber auch irreführende Bilder der Trinität ins kulturelle Gedächtnis eingespeist. Doch kann man diese ureigenste christliche Gottesvorstellung als Thema heutiger Kunst thematisieren – und wenn, wie?
Unter dem Titel „1+1+1=1 Trinität“ hat Philipp Harnoncourt aus Anlass seines 80. Geburtstages ein auf den ersten Blick völlig zum Scheitern verurteiltes Projekt an das Kulturzentrum bei den Minoriten herangetragen: Er wolle Aufträge vergeben und Kunstpreise stiften, die diese christliche Gottesvorstellung in
Bildender Kunst, Literatur und Musik ins Zentrum rücken.
Scheitern kann unglaublich spannend sein und auf höchstem Niveau stattfinden: Herausgekommen ist ein Buch, das Auftrags- und Wettbewerbstexte wie bildnerische Arbeiten zum Thema versammelt: leichthändig, klug, ironisch und persönlich.
- Veröffentlicht am Mittwoch 16. Oktober 2024 von Edition Korrespondenzen
- ISBN: 9783902113887
- 232 Seiten
- Genre: Anthologien, Belletristik