Der Bergfrauendoktor

Ein Leben voller Abstriche

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‚Es riecht nach Apotheke, nach Schlachthausapotheke. Etliche Ketten, im Raum verteilt wie Spielzeug. Eine Matratze ohne Bettbezug. An den Wänden Poster ausgepeitschter Hintern – ausschließlich haariger Natur. Stürzel schüttelt es. Das Dorf hat ein Hinterzimmer. „Nun …?“, fragt er. „Ich brauche einen Testkandidaten.“ „Wiederschaun, Herr Rohrbisler.“‘

Wenn heute einer ein Doktor ist, dann kann er was erzählen. Und nehmen wir einmal an, ein Gynäkologe praktiziert in einer Art Parallelwelt, sagen wir in einem gottverlassenen Bergdorf, in das sich nicht einmal mehr der Wahnsinn hinein traut, und keiner ist da, der was von Schweigepflicht wissen will, dann dürfte man auch alles weitererzählen.
Hören wir also genauer hin. Und schauen zu wie Adi Stürzel in die höchst unterhaltsamen Abgründe hinter den Fensterläden von Steilzell taumelt. Vom Bauerntheater zur atemlosen Groteske, vom Arztroman zur intelligenten Parodie aufs Groschenheft – garantiert nicht jugendfrei.