Übel, böse und gemein

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Arbeitslos zu werden stellt die meisten Menschen vor unerwartete soziale, wirtschaftliche und psychische Probleme. Der Verlust des Arbeitsplatzes hat ungerechtfertigte Schuldzuweisungen, den gesellschaftlichen Abstieg, ein existenzbedrohendes Mindereinkommen und schließlich unüberhörbare Selbstzweifel im Bemühen um die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt zur Folge.

Hinzu kommt eine Arbeitsverwaltung, deren vorrangige Aufgabe nicht die schnellstmögliche Vermittlung in ein Beschäftigungsverhältnis zu sein scheint, sondern das systematische Drangsalieren ihrer Kunden. Einmal in die Fänge der Bundesagentur für Arbeit geraten, hagelt es statt gezielten Förderangeboten und passgenauen Vermittlungsvorschlägen staatsobrigkeitstreue Drohungen, Sperrfristen und die Einsteuerung in sinnfreie Maßnahmen zur Aktivierung.

Ist der Anspruch auf Arbeitslosengeld I erloschen und die Agentur für Arbeit mit ihrem Latein am Ende, wird der Arbeitslose an das Jobcenter übergeben, was gleichbedeutend ist mit dem Wechsel vom Regen in die Traufe. Das Unheil als Hartz-IV-Bezieher ist nicht mehr aufzuhalten.

Robert Raschs unerwartete Arbeitslosigkeit bestätigt zwar seinem Schwiegervater, einen Versager in die Familie aufgenommen zu haben, stellt aber für den gut ausgebildeten Kaufmann kein größeres Problem dar. Aufgrund seiner erfolgreichen Berufsbiografie und mithilfe der Arbeitsagentur sollte es gelingen, zeitnah wieder in Arbeit zu kommen. Eine irrige Annahme.

Unfähige, überforderte und selbstherrliche Vermittlungsfachkräfte zuerst der Bundesagentur für Arbeit, danach des Jobcenters verhindern ebenso eine Rückkehr Roberts in den Arbeitsmarkt wie übereifrige Kollegen, egozentrische Schlagerbarden, parteitreue Politiker und karrieregeile Professoren. Aber Robert gibt nicht auf.

Mit Mut, Entschlossenheit und dem Willen, selbst die abstrusesten Jobs anzunehmen, greift er nach allem, was nach Arbeit aussieht, sich wie Arbeit anfühlt und ihn wieder in Beschäftigung bringen könnte. Unterstützt wird er in dieser schwierigen Lebensphase nicht nur von seiner Frau, sondern auch von seinen Freunden aus der Stammkneipe Bärchens Ballhaus, die in Vasallentreue zu ihm stehen.