Der Jude von New York

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Besessen von einer utopischen Vision rief Mordecai Noah, ein New Yorker Politiker und Amateurdramatiker, im Jahre 1825 alle verlorenen Stämme Israels auf, sich zu einer Insel in der Nähe von Buffalo zu begeben, in der Hoffnung, dort einen jüdischen Staat zu errichten. Sein fehl geschlagener Plan, eine bloße Fußnote der jüdisch-amerikanischen Geschichte, ist der Ausgangspunkt für Ben Katchors brillant imaginiertes Epos, das sich einige Jahre später auf den Straßen New Yorks entfaltet.
Ein in Ungnade gefallener koscherer Schlachter, ein Importeur religiöser Artikel und Strumpfwaren für Damen, ein Pilger der mit Erde aus dem gelobten Land hausieren geht, ein moderner Kabbalist, ein Mann mit dem Plan, den Erie-See mit Kohlensäure zu versetzen – dies sind nur einige der unglaublichen Charaktere, die sich durch Katchors Universum bewegen. Ihre Lebenswege verknüpfen sich in ihrem gemeinsamen Bemühen, einen Platz in der Neuen Welt zu finden, eben als diese einem wirtschaftlichen Rausch verfällt, der sie in die Zukunft tragen – oder bankrott zurücklassen kann.