Autoren-Edition

Gedichte

von

‚Nichts weiß ich von dir / als daß du zum Licht drängst / durch Welten dich schwerfällig bohrst / rücksichtslos entblößt vom Pelz der Zeit / bleibt schrundiger Grund / der sich zerrissen jetzt an den Rändern ballt / Hautfarbiges an kalter Moränenlandschaft‘

Martina Lüneburgs Gedichte handeln vom menschlichen Werden und Dasein in einem atemberaubend weiten Kontext, sie bringen Physisches und Metaphysisches, Makrokosmisches ebenso wie Biologisches und Soziales zur Sprache – man könnte hier von Naturlyrik in einem umfassenderen Sinne sprechen. Der existenzialistisch scharf- und hellsichtig lyrische Blick der Autorin auf die Entwicklung von Welt und Mensch vermag umso mehr zu faszinieren, je öfter man diese Texte liest.

‚Sterne bitzeln munter durch kehliges Tal / verharren bisweilen wie Putzerfische und saugen / Haut an Haut das im Fleisch vergessene / Ungesagte sauber aus den Poren heraus / kein Zahn verbeißt sich ins Lärmlose‘