Manuela Lowaks autobiographisch geprägter Roman ‚Pechmarie wird Goldmarie!‘ rankt sich um die Deutung des Grimm’schen Märchens ‚Die sechs Schwäne‘.
Mariella leidet an einer chronischen Erkrankung (Polyarthritis). Im Rahmen einer alternativmedizinischen Behandlung verordnet ihr die afrikanische Heilerin Aznatou Malidonna eine Märchentherapie und bittet sie, das Märchen ‚Die sechs Schwäne‘ zu deuten. Und nun beginnt, was spannender kaum sein könnte:

Mithilfe ihrer Haushälterin Hilde Hold, die Frau Holle nachempfunden ist, gelingt es Mariella zu erkennen, dass die verschiedenen Personen und Elemente des Märchens allesamt als unterschiedliche Aspekte und Vorgänge in ihrer eigenen Psyche wiederzufinden sind. So lassen sich nach und nach in einem spannenden Erkenntnisprozess alle Märchenfiguren wie z. B. der König, die Hexe, die Königin, das kleine Mädchen usw. in ihrer Bedeutung entschlüsseln.
Nachdem Mariella die Märchenfiguren als unterschiedliche Teilaspekte ihres eigenen Wesens erkannt und auch entscheidende Einblicke in deren Zusammenspiel gewonnen hat, öffnet sich ihr die Tür zum Verständnis ihrer eigenen Persönlichkeit und der Bedeutung ihrer Krankheit. Durch ihren Zugang zur Welt der seelischen Urbilder findet sie zu ihren eigenen Wurzeln zurück und gewinnt neue Formen weiblicher Spiritualität und Kraft für ihre Alltags- und Sinndeutung.
Dieses Buch fasziniert sicherlich nicht nur Menschen, die an einer Märchentherapie interessiert sind, sondern dürfte ebenso alle Leserinnen und Leser in seinen Bann ziehen, die schon immer mehr über die Vielschichtigkeit und Symbolkraft unserer Märchen wissen wollten. Seine mitreißende Kraft gewinnt das Buch dabei durch die lebensnahe Einbindung der Thematik in einen Entwicklungsroman.

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