Die Harfe der Spinne

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Alois ein deutscher Alkoholiker will sich in einem Land tot trinken, wo ihn keiner davon abbringen kann, denn er hält sich für unheilbar alkoholsüchtig. Da begegnet er Kwaku Ananse, diese mystische Spinne, die ihm Delirium bereits in Deutschland ständig erschienen ist. Als er die große Spinne fragt, wie es möglich ist, dass er ihn, Alois, in Ghana gefunden hat, erwidert Ananse, „konnte ich ahnen, dass du dir ausgerechnet mein Land zum Sterben aussuchst?
Gott hat nach der ghanaischen Genesis diese Spinne geschaffen, damit die Menschen das Lachen nicht
verlernen. Die Harfe der Spinne ist ein Märchenbuch, in dessen Erzählungen Menschen Geschichten miteinander tauschen, über Gott, über das Leben, ja über den Sinn auf diesem Planeten leben zu dürfen. Alois wird langsam gesund, bekommt Heimweh nach Deutschland, weil ihm die Jahreszeiten fehlen und nimmt Kwaku Ananse mit auf die Reise. Als dieser ihm in Hamburg sagt, es ist schade, dass unsere Sonne Ewia nicht mitgekommen ist, hier ist alles so blutleer und blass, deutet Alois auf einen magermilchblassen Fleck am Himmel und sagt: „Das da oben ist unsere Sonne.“ Kwaku schüttelt den Kopf und fragt: „Lügst du manchmal.“ Aber auch eine kleine Schlange hat sich mit auf die Reise in das Land gemacht, aus dem der Weiße stammt, auch sie konnte sich nicht von dem Menschen trennen, der sie nicht sofort tot getreten, sondern für ein
wunderhübsches Regenwurm-mädchen gehalten hat. Erst in Niederbayern, als alle Verwandten von Alois auf die beiden Fremden starren und nur mühsam ihre Diskriminierung unterdrücken, erkennt Alois, dass er nach Ghana zurückgehen wird. Für immer.
Ananse sieht mit seinen weisen Augen, dass aber alle in der Wohnstube ihren Sorgenkorb auf den
Boden gestellt haben. Er bläst darüber und die Sorgen lösen sich in Nichts auf. „Alois“ sagt er leise, lachen können die Menschen hier noch nicht, aber singen. Und wenn wir Geduld mit ihnen haben, finden sie auch ihr Lachen bestimmt wieder.