Anna und Franz

Sechzehn Arabesken

von

In sechzehn Erzählungen variiert der Autor archetypische literarische Motive aus Fabeln und Märchen, aus der Bibel und aus der philosophischen Gleichnistradition. Den Handlungsfaden jeder Erzählung läßt er dabei mehrmals die Handlungsfäden aller anderen kreuzen, wodurch jenes Geflecht, jenes Motivengespinst entsteht, das Czernin veranlaßte, die Bezeichnung Arabeske zu wählen. Darunter versteht man seit der Frühromantik nicht nur das eine Fläche überziehende Ornament der islamischen Kunst, sondern auch ein literarisches Stil- und Formprinzip, das Gegensätze wie Chaos und System, Realität und Idealität zu vereinen sucht.
Wie ein arabesker Teppich wird ein bis ins kleinste durchdachter Erzählkosmos voller Überraschungen vor dem Leser ausgebreitet, in dem die Details sich gegenseitig bedingen und aufheben. Erzählend reflektiert Czernin auf diese Weise auch das Erzählen selbst und vermittelt dem, der sich auf dieses Gedankenspiel einläßt, neue Erkenntnisse nicht nur über das Wesen der Literatur.