Schwarze Röcke trag ich nicht

von

Nach den beiden von den Medien äusserst positiv aufgenommenen Titeln „Saure Suppe“ und „Das Mägdli“, die dem bisherigen Leben von Heidy Gassers Mutter galten, schenkt uns die Obwaldner Dichterin mit „Schwarze Röcke trag ich nicht“ die Fortsetzung der Lebens- und Leidensgeschichte von Friederike Elisabeth Gasser. Und wie im Falle seiner „Vorgänger“ kann dieses Buch auch ohne Kenntnis der andern Bücher gelesen werden. Gleichwohl schliesst es die Trilogie über ein Schicksal ab, das wohl keinen Leser, keine Leserin kalt lassen kann. In den Kriegsjahren in grösster Armut in der Steiermark aufgewachsen, dann im obwaldnischen Lungern als Magd verpflichtet, hat sich die kleine und doch grosse Frau Gasser damit zurechtgefunden, in der Schweiz letztlich immer eine Fremde zu bleiben. Davon berichtet das Buch, einmal aus der Perspektive des Kindes, von ihrer Tochter also, dann wieder aus jener der Frau, die — auch wenn sie trauert — keine schwarzen Röcke trägt. Und dass zudem Männer auftauchen, die scharf auf die zwei ererbten Bauernhäuser sind, versteht sich von selbst. Gauner gibts überall. Aber eher selten ein derart in sich ausgewogenes, hin und wieder trotz all dem Schwermütigen humorvolles und sehr präzises Buch. Es berichtet von Geschichten und wird so, nicht zuletzt, zum geschichtlichen Dokument. „Heidy Gassers Bauernchronik gehört nicht zur keimfreien Sorte der Heimatliteratur.“ (Zuger Presse)