Max der Landstreicher

Meine Erlebnisse als Vagabund in Baden-Württemberg

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Was veranlasst einen Schulrektor, sich Bart und Haare stehen zu lassen, sich in ungewaschene Klamotten zu werfen und unter mittellosen Außenseitern sein täglich Brot auf der Straße zu ergattern? Friedrich Ströbele berichtet, was er als ‚Max der Landstreicher‘ unter Obdachlosen erlebt hat. Schlimmen Schicksalen ist er begegnet: Familienvätern, die verzweifelt ihre bürgerlichen Zusammenhänge verlassen haben, jungen Mädchen, die keinen Ausweg mehr wussten und auf der Straße gelandet sind. Menschen, die Lohn und Brot verloren haben, von Sozialhilfe abhängig waren, bevor sie endgültig auf der Straße gelandet sind. Als Landstreicher Max hat er sich eingereiht in die Schlangen in den Suppenküchen, an Tagegeldschaltern der Ämter; er hat die Speisung in Versperkirchen, Klöstern und anderen kirchlichen Stellen ‚genossen‘. Als Leidensgenosse hat er sich von ‚Berbern‘ belehren lassen im Plattemachen, Schnorren, im Überleben. Er hat am eigenen Leibe erfahren, wie arme Menschen in Deutschland versorgt werden, wie sie an Nahrung kommen, an Kleidung und einen Schlafplatz, an den ‚Luxus‘ eines Daches über dem Kopf für eine kalte Nacht.