Künstlerinnen sind im Kunstbetrieb traditionell benachteiligt. Lange wurden sie ins Kunsthandwerk abgedrängt, allenfalls das Malen von Blumen wurde ihnen zugestanden. Bis heute sind die Werke weiblicher Künstler in den Museen und am Kunstmarkt stark unterrepräsentiert.
Sich in diesem schwierigen Umfeld durchzusetzen, verlangt nicht nur Begabung, sondern auch Mut und Durchsetzungsvermögen. Soshana mußte 1938 mit ihrer Familie aus Österreich flüchten. Als sie siebzehn war, porträtierte sie in den USA berühmte Emigranten. 1948 hatte sie ihre erste große Ausstellung im Circulo de Bellas Artes, dem bedeutendsten Museum Havannas. Sie ging nach Paris, bezog das ehemalige Atelier von André Derain und schloß Freundschaft mit Alberto Giacometti, Yves Klein, Frantisek Kupka, Constantin Brancusi und Jean-Paul Sartre.
1953 lud Pablo Picasso sie nach Vallauris ein. Die beiden hatten eine kurze, heftige Affäre, aus der Soshana floh, weil sie fürchtete, von Picasso völlig vereinnahmt zu werden. Sie bereiste, mittlerweile eine erfolgreiche Künstlerin, die ganze Welt. Sie war nicht nur eine großartige Malerin, sondern auch ein ausgesprochen politischer Mensch. Ihre Unabhängigkeit war ihr außerordentlich wichtig. Sie malte, obwohl teilweise gelähmt und blind, bis zu ihrem Tod in Wien.
- Veröffentlicht am Donnerstag 15. Dezember 2016 von Edition Va Bene
- ISBN: 9783851673029
- 304 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien