Liebe zur Welt

Ein Georg – Forster - Roman

von

Georg Forster – ein Idol der deutschen Jugend und einer der bedeutendsten Reiseschriftsteller seiner Zeit, lebte von 1754 bis 1794. Er, der seinen Vater, Reinhold Forster, auf James Cooks zweiter Weltumsegelung begleitet hatte, wurde durch seinen wissenschaftlich fundierten Reisebericht „Reise um die Welt“ berühmt, denn sein Werk über die Reise und über die Südseeinseln, war voll Witz und Poesie und voll exotischer Natur- und Lebensbeschreibungen. Als Reiseschriftsteller, Weltbürger, Kunsthistoriker und Naturwissenschaftler hatte er großen Einfluss auf Alexander von Humboldt, der ihn seinen Lehrer nannte. Goethe, Herder, Wieland, Lichtenberg, die beiden Brüder Humboldt – sie alle suchten seine Freundschaft, denn er war ein Mann von großen Talenten, ein Mann, der die Welt kannte und liebte. Der Schriftsteller und Naturforscher lehrte in Kassel, Wilna, Mainz und erwarb sich durch sein ungeheures Wissen den Beifall der bedeutendsten Geister seiner Zeit. Forster versuchte stets nach seinen eigenen Grundsätzen zu leben, unabhängig davon, was die Welt über ihn dachte. Er fühlte sich nur seinem Gewissen verantwortlich.
Im Buch „Liebe zur Welt“ rankt Erika Seidenbecher das Leben dieses bedeutenden Mannes um die Liebe und Freundschaft zweier Frauen. Therese Heyne und Caroline Michaelis, die beiden Professorentöchter verehren den Weltreisenden. Caroline spürt eine Seelenverwandtschaft, aber Therese hat sich in den Kopf gesetzt, ihn zu heiraten. Georg sucht Liebe. Er, der als Kind und Jugendlicher unter seinem herrischen Vater sehr gelitten und für ihn wie ein Sklave gearbeitet hatte, wollte nun endlich ein glückliches, liebevolles Dasein genießen. Aber Therese liebt ihn nicht – und das ist das Verhängnis! So sucht sie nach einem Ausweg, um der Ehe mit Georg unbeschadet zu entfliehen. Da kommt ihr der Gedanke, dass Caroline, die inzwischen Witwe geworden ist, sich ihres Gatten annehmen könnte.
Georg, der sich seit der Eroberung von Mainz durch die französischen Revolutionstruppen auf die Seite der Revolution geschlagen hat, Vize-Präsident der Mainzer Republik geworden ist und im Auftrag der Mainzer Jakobiner nach Paris reist, träumt von einem „Land der Liebe“, das es zu errichten gilt. Er träumt von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und opfert sein Leben für die Revolution. Als „Landesverräter“ gestempelt, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt wurde, verliert er alle seine Freunde. Seine Frau hatte ihn schon vorher verlassen. Caroline ist die einzige, die zu ihm hält. Aber die Freundschaft zu Forster muss sie teuer bezahlen. Als Forster in Paris einsam und verlassen stirbt, weiß er, dass er den Kampf um die Liebe verloren hat, aber er ist sicher, dass Caroline die Kraft haben würde, die Liebe in ihrem Leben zu finden.