Das Buch erzählt die Biografie einer Frau, die im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in Westpreußen geboren wurde. Es beginnt mit den Hoffnungen und Träumen ihrer Eltern, die als junge Leute den Wechsel vom Land in die Stadt wagten, für die Industrialisierung, Gründerzeit und auch das geistig wache Stadtmilieu von großer Anziehungskraft waren, so dass sie ohne Habe, vertrauend auf ihren Verstand und ihren Fleiß, vor allem aber auf ihre Fähigkeit zu lernen, den Lebensentwurf ihrer Eltern und Großeltern aufgaben und für sich ein ganz neues Leben begannen. Mit der Einordnung des Lebensweges der Erna M. in die politischen Verhältnisse und Katastrophen des 20. Jahrhunderts entsteht ein etwas anderes Geschichtsbuch. Es ist ein Geschichtsbuch von ‚unten‘, das dem dokumentierten Zeitgeschehen das Leben schaffende und Leben fördernde Wirken einer Frau gegenüberstellt.
Das Buch erzählt von einem Alltag ohne Komfort, in dem menschliche Werte wie Verlässlichkeit und das Übernehmen von Verantwortung eine ganz große Rolle spielen. Der Zufall führt Erna M. am Ende des Zweiten Weltkriegs in die Prignitz, eine ländlich abgeschiedene Region, in welcher der Lebensrhythmus durch Ackerbau und Viehzucht geprägt ist und in der die Uhren langsamer gehen. Diese Region hat nach dem Zweiten Weltkrieg Tausende Flüchtlinge aus dem Osten ernährt und ihnen ein Dach über dem Kopf gegeben.
Die Dresdnerin Bärbel Bergmann beschreibt in diesem Buch eine Facette deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive einer Frau.
- Veröffentlicht am Sonntag 10. November 2024 von edition fischer
- ISBN: 9783899505559
- 320 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien