Comtesse Caroline-Louise de Saint Cricq

Die einzig wirkliche Liebe des weltberühmten Klavier-Virtuosen Franz Liszt

von

Die Hauptperson dieses kleinen Werkes ist Caroline Louise de Saint Cricq (1812-1872). Sie gehörte zu den wunderbarsten Frauenseelen im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Ihre einzig wahre Liebe war der Komponist und Pianist Franz Liszt. Obwohl dieser von vielen Frauen umschwärmte Mann so manches Liebesverhältnis hatte, mit der Gräfin Marie d’Agoult drei Kinder zeugte, und sein mit Problemen übersätes Verhältnis zu der Fürstin Carolyn zu Sayn-Wittgenstein über 14 Jahre aufrecht erhielt, blieb Caroline Louise de Saint Cricq trotzdem seine einzig wirkliche Liebe. Über die Dauer seines 75 Jahre währenden Lebens blieb sie ständig in seinem Herzen. Sie war seine Liline, seine Engelin. Und Franz war ihr Engel. Beide waren davon überzeugt, dass sie sich einst, in einer höheren Welt, für immer vereinigen dürfen.

Liline blieb ihr Leben lang auf das Innigste mit Franz Liszt verbunden. Daran änderte auch ihr Vater nichts, der Graf Pierre Antoine de Saint Cricq, Minister für Handel und Gewerbe während der Martignac- Regierung, der sie zu einer kommerziellen Zweckheirat gezwungen hatte, bei der sie die Gattin des Staatsanwaltes Dartigaux werden musste. Liline liebte ihren Franz mehr als sich selbst. Als sie ihn 1844 im südfranzösischen Pau zum letzten Mal sah, sagte sie beim Abschied:

‚Ich werde von heute ab täglich nach dem abendlichen Läuten der Glocken in tiefer Liebe für Sie beten und Gott darum bitten, dass Er Ihrer in Seiner unendlichen Güte stets gedenkt und Sie ewiglich in Liebe führt, damit Ihnen kein Leid geschieht!‘

Liline hatte Wort gehalten. Als sie am 15. April 1872 im Alter von 60 Jahren still verschied, hatte sie diese Worte kurz zuvor zum letzten Mal gebetet. Und das Einzige, was sie mit in die höhere Welt nahm, war ihre unendliche Liebe zu dem in aller Welt gefeierten Klaviervirtuosen Franz Liszt. Als Franz die Nachricht vom Tode Lilines erhielt, schloss er sich in einem Zimmer ein und weinte bittere Tränen.