edition fischer

Eine Geschichte von Anno 1985/86 und später

von

In der Zeit der nicht enden wollenden Reformen mutet der Inhalt des Buches geradezu aktuell an, obwohl es schon 1988 geschrieben wurde, denn schon damals waren Waldschäden bekannt und nicht nur sie, auch die Schäden an der Gesundheit der Menschen hierzulande.
Heute sind die Gesundheitsschäden längst ausgeufert. 8 Millionen Tinnitus-Erkrankungen, jedes Jahr weitere 100.000 Neuerkrankungen.
Allergien: 13 Millionen, in den letzten zehn Jahren um 70 % gestiegen.
Asthma: 9 Millionen, in zehn Jahren verdoppelt; vor allem Kinder sind betroffen.
Diabetes mellitus: 6 Millionen Fälle, Tendenz steigend.
Hypertonie: 9 Millionen Fälle, steigende Zahlen.
Migräne – auch Kinder betroffen! –: 9 Millionen.
Ein Drittel der Kinder der Welt ist übergewichtig.
Angesichts pleite gehender Sozialkassen hat man den Eindruck, daß Politiker den Tatsachen hilflos gegenüber stehen, und sie sind die Einzigen, die etwas ändern könnten. Mit Gesetzen. Mit einem neuen Logo ist es nicht getan. Vor allem, wenn der Kunde vor den Regalen gar keine Auswahl hat.
Die Agrarindustrie bringt jedes Jahr Millionen Tonnen Gifte auf die Felder. Die Tiere, die den anderen Teil unserer Ernährung bilden, stehen in engen Ställen, ihre Muskeln werden nicht bewegt, Stoffwechselendprodukte und Gifte können so vom Tierkörper nicht abgebaut werden. Sie sind Wiederkäuer, die nur pflanzliche Nahrung bekommen sollten, aber damit Kühe 40 Liter Milch am Tage erwirtschaften, werden sie mit hochwertigem Eiweiß aus Fabriken gefüttert. Unsere Nahrung macht uns krank.
Das Geschrei von der Überalterung unserer Gesellschaft wird jäh verstummen, wenn die Menschen, die nach 1950 geboren sind, ins Rentenalter kommen. Die heutigen Alten hatten zwar Hungerzeiten durchzustehen, aber in ihrer Kindheit hatten sie eine gesunde Ernährung.

Sie, der Sie Leser sind, wissen all das. Die Autorin sagt in ihrer Geschichte nichts davon so direkt und unverblümt, wie es sich hier liest. Und genau deshalb ist die Geschichte lesenswert, weil sie den Holzhammer im Schrank stehen läßt.