Keiner wird mich weinen sehen

Die Nachkriegsgeschichte einer aus Schlesien geflohenen Familie

von

Die Protagonistin dieses Romans teilt das Schicksal vieler Kinder in diesen Jahren. Der Vater im Krieg gefallen, die Mutter mit ihren Kindern aus Schlesien geflohen. Die Familie verschlägt es ins Cloppenburger Land.
Aus Sicht des Kindes, später des Teenagers und der jungen Erwachsenen beschreibt die Autorin in diesem biografischen Roman das Schicksal einer Flüchtlingsfamilie in den Jahren 1945 – 1961. Mehr als skeptisch von der katholischen, ländlichen Bevölkerung beobachtet, wächst sie als soziale Außenseiterin in einer ihr zutiefst fremden Welt auf, die ihr Angst macht. Die neue Ehe der Mutter und der gemeinsame Bau eines Hauses in Cloppenburg ändern daran wenig, zumal sich die neue Lebens- und Wohnsituation als problematisch erweist. Zu offensichtlich sind viele Widersprüche. Der Alltag von Strenge, Zucht und Ordnung steht im Gegensatz zu ihrem Fühlen und Denken. Wie sollen Lernen, Leben und Lieben Spaß machen, wenn die körperliche Züchtigung in der Grundschule noch Alltag ist, die Lebenslust eines jungen Mädchens in die Zwänge einer ‚Mädchen-Lehranstalt‘ gepresst wird, die moralisch-religiösen Grundpositionen im Widerspruch zur Lebensrealität stehen. Doch eines schwört sie sich auf dem Hintergrund all ihrer Erfahrungen: Keiner wird mich weinen sehen!
Ein wesentlicher historischer Abschnitt der jüngeren deutschen Geschichte vermittelt sich in diesem biografischen Roman.