Dithmarschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts: die bäuerliche Gesellschaft zwischen Bauer und Schulmeister, Pastor und Politik. Ein humor- und liebevoller Blick hinter die Kulissen der Provinz.
Seinen Roman ‚Die kleine und die große Welt‘ hat Herrmann Martens mehrfach überarbeitet. Der erste Band mit dem Titel ‚Die kleine Welt‘ ist stark autobiografisch gefärbt. Er versetzt uns in das bäuerliche Milieu Dithmarschens zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Erika war leider nicht musikalisch, und sie quetschte ein so jämmerliches ‚Aa‘ heraus, als wenn der Dorfbarbier ihr ohne eine Betäubung einen Backenzahn auszöge. Darauf bölkte die ganze Bande ‚Liebster Jesu, wir sind hier‘, als wenn das etwas Besonderes wäre. Sie mussten im Winter doch jeden Morgen um acht Uhr in der Schule sein! Es war gewiss ein Glück, dass dieses Gebrüll der Bestdörper Schulkinder nicht bis an die verklärten Ohren des Herrn Jesus drang. In diesem Tumult fiel es nicht auf, dass einige besonders freche Jungen in den schönen Gesang an den liebsten Herrn Jesus die plattdeutschen Worte ‚wie sind hier all op holten Tüffeln‘ einschmuggelten. Sie sagten damit nur die reine Wahrheit. Denn heute hatte von den mehr als sechzig Schulkindern kein einziges Lederschuhe an.
- Veröffentlicht am Montag 10. Dezember 2007 von BellaVista
- ISBN: 9783937617442
- 448 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien