Nach fast 2 Dezennien Pause griff ich 2010 wieder zur Feder. Ein wichtiger Impuls dafür war die allmählich gewachsene Überzeugung, dass meine Enkelinnen, beides Teenager, ihren Opa unzureichend kennen. Eine Möglichkeit, diese Defizite zu minimieren, sehe ich im vorliegenden Text, den ich darum ausdrücklich meinen Nachkommen widme. Eine pädagogische Erkenntnis besagt, dass man Zugang zu jungen Menschen dadurch findet, indem man Interessantes, Außergewöhnliches, zum Schmunzeln Anregendes erzählt. Deshalb kam mir nie in den Sinn, eine Biographie zu schreiben, sondern die chronologisch angelegten Kapitel enthalten ausschließlich Episoden. Seit dem Mauerbau 1961 Mitglied der SED bis Anfang 1990, war ich nach den Maßstäben der Partei neuen Typus kein guter Genosse. Dafür stand und stehe ich anarchistischem Gedankengut und basisdemokratischen Positionen zu nahe. Den Kapitalismus hielt und halte ich nicht für geeignet, die gegenwärtigen und zukünftigen existenziellen Probleme der Menschheit zu lösen. Er ist für mich keinesfalls das Nonplusultra der Geschichte, wie der Mainstream den Menschen einreden möchte. Einer meiner Onkel bezeichnete mich einmal als „Edelkommunist“. Ob eine Charakterisierung als „Sozialist“ oder „Kommunist“ treffender wäre, wage ich nicht zu entscheiden. Aber ein „Linker“, ein Mensch dessen Herz und Sympathie den Benachteiligten und für soziale Gerechtigkeit Eintretenden dieser Welt gehört, war und bin ich allemal.
- Veröffentlicht am Donnerstag 18. August 2011 von Zwiebelzwerg
- ISBN: 9783868062175
- 202 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien