Öfter an weiße Striche gedacht

Zeitzeuge als Funktionär, Journalist und Arbeitsvermittler

von

Der Autor, Jahrgang 1938, berichtet über sein Leben bis zum Rentenalter. Von Beruf ist er Diplom-Journalist. Geprägt wurde er vor allem durch die bitteren Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und in den Nachkriegsjahren.
Er trat der Pionierorganisation bei, wurde später Mitglied der Freien Deutschen Jugend, sogar haupt-amtlicher Funktionär der Jugendorganisation. Doch Berufsrevolutionär zu werden, wie die SED das wollte, das war nicht sein Bestreben.
Detailgenaue Einblicke gewährt er in seine Arbeit als Jugendfunktionär, Journalist bei Hörfunk und Fernsehen, als Pressechef im Präsidium der URANIA und als Arbeitsvermittler.
Herrmann hat zum Teil seine Arbeitsbücher und Tagebücher aufgehoben, aus denen er viele Fakten schöpfte. Er sagte sich, was nicht aufgeschrieben ist, gerät in Vergessenheit.
Wer weiß denn heute noch, dass auf DDR-Autobah-nen Getreide getrocknet wurde, dass die SED Westautoverkäufer war oder dass Erich Honecker entschied, welche internationalen Spitzenfilme für das Fernsehen eingekauft wurden. Viele Leute wissen, wie es denen vor dem Schreibtisch eines Arbeitsvermittlers geht, aber nicht, wie der sich fühlt, der hinter ihm sitzt.
All das bewog ihn, diesen Text zu schreiben.