Blutgeld

Undercover bei den Hells Angels

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Das Chapter in Vancouvers East End galt als eine Art Elite der Hells Angels und entzog sich über viele Jahre erfolgreich den polizeilichen Ermittlungen. Schon lange war die Polizei ihnen auf der Spur, konnte ihnen aber nie etwas nachweisen. Das änderte sich, als Michael Plante wegen Entführung und Körperverletzung angeklagt und inhaftiert wurde. Man bot ihm einen Deal an: Künftig sollte er für die Polizei als Informant arbeiten, dafür würde ihm die Strafe erlassen und obendrein sollte er eine stattliche Geldsumme erhalten: 1 Million Dollar! „Nur eine tote Ratte ist eine gute Ratte“, hatten ihm die Hells Angels eingeschärft, denn eines war klar: Wer die Hells Angels verrät, der riskiert sein Leben. Plante zögerte, aber an einem gewissen Punkt gab es kein Zurück mehr. Rund um die Uhr wurde er nun beschattet, trug teilweise Funkmikrofone bei sich und wurde so zu den Augen und Ohren der Polizei.
Gerichtsreporter Neal Hall hatte Zugang zu allen Tonbändern, Protokollen und Zeugenaussagen. Zahlreiche Hells Angels werde mit ihren eigenen Worten vorgestellt: Raub, Drogenhandel, Prostitution – es offenbart sich eine kriminelle Szene, die mit brutalen Mitteln gegen jeden vorgeht, der sich ihr in den Weg stellt oder gar versucht, sie zu betrügen oder zu verraten. Michael Plante war so ein Verräter, den die Polizei und die Justiz massiv für Ermittlungen und Anklagen einsetzen konnten. Reihenweise wanderten Hells Angels ins Gefängnis, nach teils dramatischen Gerichtsverhandlungen. Am Ende war das gefürchtete Chapter praktisch nicht mehr existent. Neal Hall öffnet dem Leser durch seine detaillierte Recherche ein Fenster zur unglaublichen Welt der mächtigsten Motorrad-Bande unserer Zeit. Ein spannendes Buch, das umfangreichen Einblick in die Abgründe der Hells Angels liefert.