„Soll ich ihn einmal nicht anheben? Kraft, sich zu wehren, hat er nicht, und in den kleinen Lungen ist nicht viel Luft. Keiner würde etwas merken, und Stobel hätte es schnell geschafft. Keine Operationen, kein weiteres Leben mit Lähmungen, Schmerzen, Angst und Hänseleien mehr. Aber auch keine Chance, es doch zu meistern, den anderen und sich selbst zu zeigen, was in ihm steckt.“ Auch dieser Gedanke taucht auf in dem Buch, das Stobels Vater über das Leben mit dem an Neurofibromatose erkrankten Sohn geschrieben hat.
Doch Stobel hat gezeigt, was in ihm steckt. Davon zeugen die Erzählungen, in denen auch die selbst an NF2 erkrankte Mutter, die Oma, der Bruder, Lehrer, ein Zivi und eine gute Fee zu Wort kommen. Immer klarer wird das Bild eines besonderen jungen Mannes, der dank seiner Familie ein selbstbestimmtes Leben führen konnte, ein Leben mit schier unvorstellbaren Schmerzen und Kämpfen, aber auch mit McDonald’s und schnellen Autos, mit Jeanskaufen im Rollstuhl und Orangensorbet.
Nicht zuletzt wird deutlich, was Menschen schaffen, die zusammenhalten und ehrlich zueinander sind. Vielleicht ist es diese Ehrlichkeit, durch die das Buch auch die Lesenden so sehr berührt.
- Veröffentlicht am Donnerstag 13. September 2012 von Verlag Karin Kestner
- ISBN: 9783981200485
- 170 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien