Oberlin, Waldersbach

Eine Begegnung

von

»Pfarrer Oberlin, den unvergesslichen und doch schon fast vergessenen wunderlichen Seelenhirten und Menschenfreund wieder zum literarischen Leben zu erwecken: das ist Thomas Weiß’ großes Verdienst.«. Rüdiger Safranski
Mit Fug und mit Recht kann man sagen: Johann Friedrich Oberlin, geboren 1740 in Straßburg, gestorben 1826 in
Waldersbach, war eine schillernde Persönlichkeit: frommer Seelsorger – und entschiedener Pfarrherr, aber auch
engagierter Pädagoge, zupackender Sozialreformer, überzeugter Verfechter der Ideale der Französischen Revolution, linker Pietist und Spiritist. Viel bewundert und arg gescholten. An ihm schieden und scheiden sich die Geister, welch ein Mensch …
Aufs Ganze aber, alles in allem genommen: ein Gottesmann und Philanthrop, der sich anschickte, in »seinem« Steintal
in den Vogesen, den Himmel auf Erden zu bauen – und der dabei auch gar nicht ohne Erfolg blieb. Georg Büchner in seinem »Lenz« setzte ihm ein literarisches Denkmal.
Gerade hundert und ein paar Jahre später bauten andere in Hitlers Namen, ein Tal nordwärts, ihre Hölle auf Erden:
das KZ Natzweiler/Struthof.
Fragen stellen sich, eine Auseinandersetzung tut not, Thomas Weiß sucht sie.