Brückenschlag. Zeitschrift für Sozialpsychiatrie, Literatur, Kunst

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Dieser Titel erscheint im Paranus Verlag der Brücke Neumünster.

Was Dir ganz und gar banal, Du sagst vielleicht alltäglich, erscheint, ist für mich eine ganz ungewöhnliche, seltene Bereicherung. Was mir aber langweiliger, bekannter Alltag, ist Dir sensationell. Das ist Alltag, das ist ungewöhnlich. Das ist unerschöpfliche subjektive Sicht- und
Erlebensweise.
Hinter dem mit der Beimischung „grau“ diffamierten Wort „Alltag“ verbirgt sich eine unfassbare Dimension von vielfältigen Lebensformen – und das alles, gleichzeitig und überall!
Das profitable Vorhaben, die gegebene Vielfalt medienmäßig zu überbieten, ist irre. Das Gegebene, unsere Lebenswelt, ist schon immer das Vielfältigste, Alltäglichste, etwas, das kein Gedanke, keine Vorstellung wirklich fassen kann.

Wie viele verschiedene Alltage gibt es gleichzeitig? Schulalltag eines Kindes, der plötzliche Alltag der Arbeitslosigkeit stehen neben dem Alltag in der Politik, neben dem Alltag in Gefangenschaft, neben vielen Formen von Alltag mit psychischer Erkrankung, von Alltag in psychiatrischen Einrichtungen.
Gab es so etwas wie „Alltag“ in der Psychiatrie im NS-Staat? Ja. Es gab wohl auch da Alltag. Und auf unfassbare Weise waren auch die Tage der Deportationen Alltage.

So unfassbar, schillernd und vielfältig der Alltag, so bunt und spannend sind die vielen Text- und Bildbeiträge im neuen Brückenschlag. Wir freuen uns, dass viele langjährige AutorInnen wieder mitgewirkt haben. Und wir begrüßen viele neue AutorInnen im Brückenschlag Band 16. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung bei Entstehung und Verbreitung!
Inhaltsverzeichnis
Berichte · Aufsätze · Stellungnahmen

Heinrich Kupffer: Grau oder bunt?. 11
Jürgen Schiedeck/Martin Stahlmann: Aller All-tage Abend?. 18
Michael Kruhl: Der Himmel auf Erden?. 28
Kurt Becker/Peter Kendzia: Brief an einen Freund. 38
M. Jamal Haji Mohammadi: Von Freiheit keine Spur. 49
Ingrid Stahmer: Harte Bretter. 53
Gert Börnsen: Politikeralltag. 60
Hans-Ludwig Siemen: Die uns berichten könnten, sind tot. 67
Michael Von Cranach: Ernst Lossa. 71
Irene Stratenwerth: Leben und Sterben in Sayn. 77
Adrian Palfy: Die Farben des Alltags wechseln. 88
Wolfhardt Behrendt: Da lebte ich mit Göttern. 94
Gertud auf dem Garten: Schreiben und Leben. 97
Herbert Rimkus: Die unendliche Geschichte des Alltags. 106
Ernst Dieckmann u.a.: Alltägliche Brückenschläge. 108
Awa Rothen: Nach und nach. 110
Gerald Köhn: Das Karussell der Gefühle. 112
Gordon Müllenbach: Einweisung…. 115
Anne E. Wild: Protokoll meiner Präpsychose. 118
Cornelia Dauter: Und dann dieser Schock…. 122
Holger L.: Irrfahrt. 123
Thomas Bock: Alltag und Manie. 130
Leni Langstrumpf: Abgedreht. 135
Marion Donath: So gut es noch geht. 144
Gabriele Löffler: Das Gedankenpuzzle. 149
Michael Schiebel: Sportstudent und Hausbesuche. 163
Ronald Mundhenk: Der Sonntag im Alltag. 169
Hans Lehmann: Die Transplatane. 174
Michael Eink: Alltägliche Gewalt – Gewalt im Alltag. 182
Dagmar Barteld-Paczkowski: Schwierigkeiten auf dem Weg zur Selbstbestimmung. 188

Gedichte · Bilder · Texte

Heinrich Detering: bei uns am Rande. 16
Jutta Jentges: Die Seele/Halten lassen. 26
Alfons Satz: Dauernd finde ich/Batterie-Ladegerät/Ziel. 31
Bernd Engelmartin: Blick aus dem Fenster. 33
Jutta Jentges: Seelenspuren in tristen Fluren. 34
Hartmut Selle: Die Dinge des Tags/ leicht und schwer/Heute. 36
Maske Blauhaus in Tinaia: Bilder. 47/48
Joachim Müller: Bilder. 51/52
Leo Navratil: Der Künstler Fritz Opitz. 86
Leo Navratil: Aus meinem Tagebuch. 99
Gerald Köhn: Tagesration/Foto. 113/114
Arnhild Köpcke: Aquarelle. 146
Jana Todt: Depression. 147
Gabi Peters: Dieses Gefühl/Gedanken. 148
Heino Bartling: Wenn man traurig ist/In der Gastwirtschaft. 155
Brief an W. Werner. 158
Wolfgang Werner: Von der Traurigkeit zu schreiben. 156
Lutz Debus: Warter, Maler, Hände. 159
Ralf Morscheck: Bilder. 161/162
Christian B. Born: Cartoons. 181
Peter Frömmig: Gelb und rund. 200
Ulrich Vogelsang: Lyrische Systematik. 205
Jürgen Landt: energie endlos. 206
Charlotte Koning: Morgens. 211
Bärbel Reetz: mit haut und haar. 213
Alexander Kurfürst: Der Traumarbeiter. 214
Kurt Schrage: Askese des Blickes. 216
Margrit Fillies: Bild. 227

Kurzgeschichten & kurze Geschichten

Henning Poersel: Büro, schneebedeckt. 104
Fritz Bremer: In den Fächern des Alltags ist das Üben eine unendliche Stunde. 195
Sabine Peters: Take it easy. 201
Hartwig Hansen: Knochenlos. 207
Charlotte Koning: Theater. 211
Marina Schnurre: Farben des Alltags. 222
Charlotte Koning: Gorenje. 225
Heiner Egge: Im Winterbett. 229

Buchbesprechungen · Anhang

Jürgen Blume über ‚Hungersterben‘ von Faulstich; ‚Auschwitz‘ von Klee; ‚Krankenschwestern in der NS-Psychiatrie‘, von Steppe/Ulmer; ‚Heyde/Sawade-Affäre‘ von Godau-Schüttke; ‚Psychiatrie im NS‘ von Siemen/von Cranach. 233
Hartwig Hansen zu E. Shorters: ‚Geschichte der Psychiatrie‘;. 239
zu Josuran/Hoehne/Held: ‚Mittendrin und nicht dabei‘. 246
zu S. Maryas ‚Schmetterlingsfrauen‘. und Schreibaufruf. 247
Harald Pfannkuch zu Längle/Welte Buchkremer: ‚Arbeitsrehabilitation im Wandel‘. 241
Ronald Mundhenk zu Posners: ‚Religiösität und Glaube‘. 242
Thomas R. Müller zu Jürgen Müllers: ‚Oskar Panizza‘. 244

Herzlichen Dank an die Autorinnen und Autoren. 249
Schreibaufruf: Brückenschlag Band 17. 255