Applaus und Zensur

Werkstätten der Aufklärung: Diderot, Garrick, Lessing

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Europa vor der französischen Revolution: die feudalen Verhältnisse modern vor sich hin, das Althergebrachte zerbröselt, Philosophen, Schriftsteller und Künstler sind dabei, die alte Welt zu verabschieden und eine neue zu entdecken: die weite Welt der Freiheit.Judith Macheiner, Autorin ungewöhnlicher Bücher zur Kultur- und Sprachgeschichte, begibt sich in die Arbeitszimmer der Aufklärung. Sie besucht Denis Diderot, den scharfsinnigsten Kritiker des Ancien régime und bewunderten Mittelpunkt eines großen Freundeskreises von Schriftstellern und Philosophen, der in fast ärmlichen Verhältnissen, immer bedroht von der Zensur, in Paris lebt. Sie fährt nach London in das Theater des großen David Garrick, Schauspieler, Autor und erfolgreicher Theaterunternehmer, der mit neuen Interpretationen alter Stücke und mit zeitgenössischen Autoren aus Paris und Berlin Furore macht. Und sie folgt Gotthold Ephraim Lessing auf seinem ruhelosen Weg durch Deutschland, wo er zwischen Übersetzungsaufträgen, Literaturkritiken, Bibliotheksdienst und Arbeiten für das Theater nie sicher ist, ob er nächsten Monat noch die Miete zahlen kann, ob er wieder von seiner Spielsucht heimgesucht oder von den Landesvätern an der Aufklärung der Welt gehindert wird. Faszinierend sind hier nicht nur neue Einblicke in die Entstehungsgeschichte geistiger und politischer Freiheiten, verblüffend ist auch die Parallelität der Ziele, der Probleme, der Ängste und des Glücks bei Diderot, Garrick und Lessing – in Paris, London, Berlin.