Libertäre Bibliothek

Roman

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William Morris News from Nowhere erschien 1890 in Fortsetzungen in Commonweal, einem sozialistischen Blatt. Einerseits geschrieben als Gegenentwurf zu gesellschaftlichen Verhältnissen, die im British Empire geprägt waren vom 10- bis 13-Stunden-Tag, vom Eisenbahnbau und vom Einsatz der Dampfmaschinen, die die Industrialisierung bis zum Aufbau der Schwerindustrie vorantrieben. Die Rohstoffe kamen aus den Kolonien, die Bevölkerung wuchs stark an und wanderte in die Großstädte, um Arbeit zu finden. Slums entstanden, die Gesundheitsversorgung war miserabel, die Lebenserwartung gering, Krankenhäuser mussten noch an die Kanalisation angeschlossen werden, die Ausbildung von Krankenpflegern steckte in den Kinderschuhen.
In William Morris‘ News from Nowhere hat eine Reökologisierung stattgefunden, die Großstadt London wirkt wie ein weit verstreutes Riesendorf, Hierarchien sind der Dezentralisierung gewichen, in der Arbeit kann man sich wieder vergegenständlichen und das Geld  als alles entscheidendes Machtkriterium  ist abgeschafft. Sinnbildlich können in der Themse der Zukunftsgesellschaft wieder essbare Lachse gefischt werden. Damit gehört Morris zu den heute aktuell gebliebenen Utopisten der Vergangenheit, weil er die Verknüpfung von Ökologie und Herrschaftsabbau für eine wirkliche Verbesserung menschlichen Lebens als unabdingbar voraussetzt und weil er die individuellen Freiheitsrechte genauso in den Mittelpunkt rückt wie die notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen.