Tucholsky: Gesamtausgabe Texte und Briefe

Texte 1932 - 1933

von

Im Jahr 1932 zieht sich Tucholsky aus der literarischen Öffentlichkeit zurück. Seine Texte für die Weltbühne befassen sich mit der Wirtschaftskrise in Deutschland und Europa, der beginnenden Gleichschaltung von Rundfunk und Film sowie mit den Zensurmaßnahmen.
Aus Anlass des «Soldaten-sind-Mörder»-Prozesses gegen Ossietzky als verantwortlichen Redakteur und dessen Haftantritt schreibt Tucholsky seinen letzten großen politischen Artikel: «Für Carl v. Ossietzky. General- Quittung». Mit «Hitler und Goethe» wagt er noch einmal eine bissige Satire. Die von ihm gemeinsam mit Walter Hasenclever verfasste Komödie Christoph Kolumbus oder die Entdeckung Amerikas wird im September 1932
gegen den Widerstand rechtsradikaler Kreise im Leipziger Schauspielhaus uraufgeführt.
Widerstrebend schreibt «der aufgehörte Schriftsteller» noch den Leitartikel für das erste Heft der «Wiener Weltbühne», doch ab Mitte 1932 bleibt es bei der skizzenhaften
Materialsammlung für einen Roman, dokumentiert
in den hier abgedruckten Notizbüchern und dem
Sudelbuch. Ebenfalls aus dem Nachlass werden hier das Filmexposé «Seifenblasen» sowie Kabarettszenen, Chansons mit eigenen Kompositionen und Couplet-Entwürfe
zum ersten Mal vollständig gedruckt. Zudem enthält der Band nachträgliche Funde zu den 21 vorangegangenen Bänden.