Auch „Tod im Bücherdorf“ von Barbara Traber, nach „Café de Préty“ ihr zweiter orte-krimi, spielt in der Bresse bourguignonne, im Village du Livre Cuisery. Die Geschäfte gehen schlecht, mehrere Antiquare haben ihre Läden schliessen müssen und sind weggezogen. Der belgische Buchhändler Bastien ist als Präsident des Trägervereins zurückgetreten und lässt sich nicht mehr blicken. Evelyne, seine Frau, hat ihn nach zwanzig Jahren verlassen und ist zu ihrem neuen Lebenspartner aufs Land gezogen. Eines Tages wird Bastiens Leiche in der Nähe des Flusses unterhalb von Cuisery gefunden. Alles deutet darauf hin, dass es sich nicht um einen Selbstmord, sondern um Totschlag oder Mord handelt. Viele in der Gegend hätten ein Motiv gehabt, den Belgier umzubringen. Der schwierige Fall wird dem Service Régional de Police Judiciaire in Dijon übergeben. Die Schweizer Flötistin Regula, die mit ihrem französischen Freund Laurent ein Antiquariat in Cuisery führt, macht ihre eigenen Beobachtungen und hilft tatkräftig mit, den Fall zu lösen. Nicht das Kriminelle steht im Mittelpunkt dieses stimmungsvollen Romans, sondern die kleine Welt der Bresse bourguignonne in einem heissen Sommer. Liebevoll, mit viel Flair für das Frankophile beschreibt die Berner Autorin die Menschen, die in den Cafés ihren Apéro trinken, die weite Landschaft mit den mäandernden Flüssen und das Bücherdorf, das um sein Überleben kämpft und in dem La Marquise, eine kindlich wirkende, auffallend gekleidete Dichterin, versucht, mit Versen gegen ihre Depressionen anzukommen.
- Veröffentlicht am Freitag 16. November 2007 von Orte Verlag
- ISBN: 9783858301413
- 164 Seiten
- Genre: Belletristik, Krimis, Spionage, Thriller