Wer Weiß schon, wer der Mörder ist?

Die Konstruktionen von Whiteness in der Krimireihe "Der Alte"

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Eine Frau liegt ermordet vor der eigenen Haustür. Das Team der Kripo ermittelt. Schnell gibt es einen ersten Hinweis: „Ein Nachbar hat zwei Männer zur Bushaltestelle rennen sehen. Den Verfolger, den hat er erkannt, der war Schwarz.“ Schwarz-Weiß-Denken in einer typischen Szene eines Fernseh-Krimis. Doch warum enthält der Hinweis keine Details über den Verfolgten? Warum wird nur die rassialisierte Identität eines Mannes explizit benannt? Weil der Verfolgte ein Weißer war. Weil Weißsein normal ist – für den Weißen Nachbarn und die Weißen Polizisten. Caterina G. Fox untersucht die Konstruktionen von Whiteness in der Krimireihe „Der Alte“ aus medienwissenschaftlicher Perspektive und entlarvt Whiteness als normative gesellschaftliche Position. Sie stellt dar, wie die Charaktere in „Der Alte“ in einem Weißen Machtraum agieren, der Nicht-Weiße Perspektiven ausblendet und benachteiligt.