Ostseeripper

Ein bürgerlicher Kriminalroman

von

Eine Frau wird ermordet und seltsam drapiert. Die Lübecker Kripo kommt nicht weiter. Schnell gibt es weitere Tote. Die Öffentlichkeit stürzt sich auf den ‚Ostseeripper‘, der das mondäne Ostseebad Timmendorfer Strand heimsucht. Als die Ermittlungen ihren ersten toten Punkt erreicht haben, lenkt die Frau des Kommissars, eine ehemalige, reichlich überkandidelte Literatin, die Ermittlung ungewollt in eine neue Richtung, zeigt neue Ansätze auf. Was weiß sie, was andere nicht wissen?

Der Roman will mehr sein als ’nur‘ der spannende Kriminalroman, der er auch ist. Er ist Sittengemälde einer tief verkommenen Gesellschaft, die Bescheid weiß und dennoch oder deshalb weitermacht, ist als Künstlerroman Spiegelbild einer Verlorenen, aus der Zeit Gefallenen, zeigt als Eheroman eine ungewöhnlich vertrackte und dadurch gerade vertraute Ehesituation, ist auch ein Kommentar zur alten Böllschen Frage, wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann.

Der Autor selbst sagt über den Roman: ‚Mir ging es auch um eine Kritik am Genre. Um eine Kritik am durchschnittlichen Serial-Killer-Roman. Der Serial-Killer als Hannibal Lecter, IQ 170, den tumben Ermittlern geistig haushoch überlegen, die Leber seiner Opfer bei einem erlesenen Chablis verspeisend, während im Hintergrund Barockmusik tönt und die Nietzsche-Erstausgaben warten … Humbug! Serial-Killer sind keine Genies, Serial-Killer sind arme Würstchen. Und es ging mir um eine Kritik an jener Form von Kriminalroman, wo die Lösung des Falls gleichsam eingeschrieben ist in irgendwelche geheimnisvollen Texte. Fälle werden durch handfeste Recherche gelöst, durch sonst gar nichts.‘