Schleierwolken

Thriller

von

Sie kann sich vor allem an die Wolken erinnern. Nur, dass es vor dreißig Jahren weniger Kondensstreifen gab. Elisabeth Ebel ist Lektorin in Berlin. Manchmal passiert alles Schlimme auf einmal. Elisabeth fühlt sich verfolgt, zuerst in Berlin, später auch unterwegs und in der deprimierenden Gegend ihrer Kindheit im Ruhrgebiet. Unangenehme Erinnerungen an längst Vergangenes kommen hoch. Eine Ex-Freundin steht plötzlich vor der Tür und droht. Ihre alte, pflegebedürftige Mutter weigert sich, ins betreute Wohnen zu ziehen und erwartet, dass sie sich regelmäßig um sie kümmert. Dabei nörgelt die Mutter an allem herum und akzeptiert den Lebensstil ihrer lange schon erwachsenen, lesbisch lebenden Tochter nicht. Ein düsteres Geheimnis drängt an die Oberfläche. Mutterliebe und auch Tochterliebe sind keine Selbstverständlichkeit. Familie ist eine höchst komplizierte Angelegenheit. Teenager können grausam sein, heute wie vor dreißig Jahren. Ein raffiniertes Puzzle der Bedrängung. Regina Nösslers Kunst ist es, den alltäglichen Schrecken, die kleinen Abgründe des menschlichen Beisammenseins in eine sich bedrohlich hochschaukelnde Handlung einzubinden. Patricia Highsmith hat eine deutsche Erbin gefunden!, schrieb Alf Mayer, Juror Dt. Krimipreis, in Strandgut zur Autorin.