Nowhere Men

Illegale Migranten im Strom der Globalisierung

von

In Europa leben mehr als drei Millionen illegale Einwanderer. Viele kommen jedes Jahr hinzu. Auf der Suche nach einem besseren Leben durchfahren sie Wüsten in rostigen LKWs, überqueren Meere auf morschen Holzkähnen und passie-ren Grenzen unter glühenden Motorhauben. Unser Wissen über sie beschränkt sich meist auf tragische Nachrichten-meldungen und simple politische Botschaften. Nowhere Men will die Wirklichkeit dieser Menschen begreifbarer machen – indem es ihre Geschichten erzählt und in einen größeren Zusammenhang stellt.

Über eineinhalb Jahre hinweg hat Christoph Miler Gespräche mit „Illegalen“ geführt, hat ihre Geschichten dokumentiert und als Grundgerüst für Nowhere Men verwendet, hat sie verdichtet, collagiert und mit Recherche- und Erfahrungs- material angereichert. Das Ergebnis sind sechs Erzählungen, sechs episodenhafte Biografien, die nicht als verbindliche Lebensläufe, sondern als literarische Protokolle und arche-typische Skizzen irregulärer Migration zu lesen sind, ein-gebettet in ein Netz globaler Ereignisströme und Macht-strukturen, die sie direkt oder indirekt berühren. Denn es lässt sich nicht mehr abstreiten: Die unscheinbarsten Geschehnisse vor unserer Haustüre beeinflussen auch die Leben all jener Menschen, die einst so unendlich weit ent-fernt schienen.