Heimat unterwegs

von

Noch vor der Mode der Nylonhemden aus Deutschland wurde Duran Durmus Dogan im Dorf Kerer geboren, von wo aus die Flüsse in den Euphrat münden. Wohin jahrhundertelang Menschen aus allen Himmelsrichtungen gekommen und wieder in die Fremde gegangen sind. Dorthin wo Arbeit ist, während die Familie zu Hause bleibt. Alle im Dorf haben ähnliche und lebenspralle Geschichten. Und Dogan sprudelt über davon, jenen, die er von den Vorfahren gehört und jenen, die der Hirtenjunge aus den Bergen auf seinem Weg in die Städte Europas erlebt hat. Zwischen Albträumen und Träumen geprägt durch die Gegensätzlichkeiten der Jahreszeiten und des Lebens. In Istanbul als Gymnasiast und Straßenverkäufer, als Wiener Student, Saisonarbeiter in der Schweiz oder Hafenarbeiter in Hamburg. In Berlin endlich nur als Träumer. Jäh unterbrochen vom harten Militärdienst in Ankara.
Dogan & Wolf erzählen von vergessenen Traditionen, Hoffnungen und der Sehnsucht nach neuen Horizonten. Und vor allem von der wunderbaren Offenheit unserer Biografien.