Bäng!

von

Jan ist Berufsmusiker. Allerdings reicht seine Begabung nur für die Tonspur von Pornofilmen. So ist sein Gitarrenspiel im zweiten Akt von Kesselficker III im einschlägigen Milieu legendär – und außerhalb davon bestenfalls unbekannt. Namentlich Manuela, Jans Subjekt gewordene Obsession, kennt dieses Machwerk zum Glück noch nicht und raubt Jan mit einer Kombination aus »natürlich findest du mich gut« und »bereits vergeben« den letzten Nerv.

Hilfe sucht Jan bei seinem besten Freund Alex, Gründungsmitglied des Pyrotechnischen Hilfswerks, der selbst nicht über die Trennung von seinem Freund Flinn hinwegkommt. Gegen den eigenen Restverstand haben die Freunde kindliche Spielfreude in einem grundchaotischen Dasein konserviert. Ihre jetzige hormonelle Umnachtung ist allenfalls graduell verschieden, und der Einwurf von rosa Kristallen war noch nie eine gute Idee. Liebe und Hass erweisen sich in dieser Situation ebenfalls nur als bedingt bewusstseinserweiternd und münden schließlich in einer hochexplosiven Katastrophe.

BÄNG! erzählt diese Geschichte, ihre Höhen und Tiefen, locker und leicht in beeindruckender Geschwindigkeit und Sprache. Skurrile Situationen und messerscharfe Dialoge greifen mit befreiendem Humor ineinander. Abhängigkeiten verdichten sich wie in einem Strudel, lassen uns immer wieder schallend auflachen, dann aber auch betroffen innehalten. Dieser Alltagsgegenentwurf stößt reizvoll Gedanken an über die Wegrationalisierung unserer eigenen Träume.