Die vorliegende Kritische Gesamtausgabe enthält Heinrich Manns Essays und Publizistik, einschließlich der Reden, der Antworten auf Umfragen und der von ihm verfaßten Aufrufe sowie – in jeweils gesonderten Teilen – der Interviews und der von ihm mitunterzeichneten Texte. Ihr Zitiertitel lautet: HMEP.
Die zu Lebzeiten Heinrich Manns gedruckten Arbeiten sind in größtmöglicher Vollständigkeit erfaßt. Soweit bei überlieferten eigenständigen, ganz oder weitgehend abgeschlossenen Beiträgen eine Veröffentlichungsabsicht des Autors angenommen werden kann, ohne daß eine Publikation zu seinen Lebzeiten nachgewiesen ist, werden sie in einem gesonderten Teil „Unveröffentlichte Texte“ gedruckt.
Die Ausgabe ordnet die Texte (soweit nicht besondere Umstände eine andere Entscheidung nahelegen) nach der Chronologie der Erstpublikationen; nicht genau datierbare Texte stehen am Ende des möglichen Zeitraumes. Nach Lebensstationen des Autors und Umfang des Materials gliedert sie sich in folgende Bände
1 Mai 1889 – September 1904 (Hgg. Manfred Hahn / Peter Stein)
2 Oktober 1904 – Oktober 1918 (Hg. Manfred Hahn)
3 November 1918 – 1925 (Hg. Bernhard Veitenheimer)
4 1926 – 1929 (Hg. Ariane Martin)
5 1930 – Februar 1933 (Hg. Volker Riedel)
6 Februar 1933 – 1935 (Hg. Wolfgang Klein)
7 1936 – 1937 (Hg. Wolfgang Klein)
8 1938 – September 1940 (Hg. Cordula Greinert)
9 Oktober 1940 – 1950 (Hg. Cordula Greinert)
Die von Heinrich Mann selbst veröffentlichten Sammelbände Macht und Mensch (1919), Diktatur der Vernunft (1923), Sieben Jahre. Chronik der Gedanken und Vorgänge (1929), Geist und Tat. Franzosen 1780-1930 (1931), Das öffentliche Leben (1932), La Haine. Histoire contemporaine d’Allemagne Der Haß. Deutsche Zeitgeschichte (1933), Es kommt der Tag. Deutsches Lesebuch (1936) und Mut (1939) werden aufgelöst und die Texte in die Chronologie der Erstveröffentlichungen eingeordnet. Inhaltsübersichten über die im jeweiligen Zeitraum erschienenen Sammelbände sind den Bänden der Ausgabe im Anhang beigegeben.
Die Bücher Zur Zeit von Winston Churchill (1939-1941/2004) und Ein Zeitalter wird besichtigt (1946) bleiben bis auf jene Texte unberücksichtigt, die durch Heinrich Mann selbst als eigenständige Arbeiten veröffentlicht wurden.
Die Texte werden grundsätzlich nach den Erstdrucken dargeboten. Dies hat zur Folge, daß einige Arbeiten, die Heinrich Mann später zu größeren Essays zusammengefaßt hat, gesondert veröffentlicht werden (z.T. sogar in verschiedenen Bänden) und daß manche Texte unter anderen als den geläufigen Titeln erscheinen. In diesen Fällen finden sich entsprechende Hinweise im Inhaltsverzeichnis sowie im Register der Werke Heinrich Manns.
Die Erstdrucke wurden anhand aller anderen erreichbaren Textzeugen bis zum Tode Heinrich Manns – überlieferter Handschriften und Typoskripte ebenso wie der weiteren Drucke (auch Auszüge und Übersetzungen) – kritisch überprüft. In Einzelfällen kann eine andere Fassung als Textgrundlage dienen und dennoch chronologisch wie ein Erstdruck eingeordnet werden. Die Gründe dafür werden jeweils in der Entstehungs- und Textgeschichte erläutert.
Die Textdarbietung folgt der Textgrundlage. Erhalten bleiben insbesondere – solange ein Sinn erschließbar ist – die jeweilige Orthographie und Interpunktion, Fehler nach dem heutigen Verständnis von Graphie und Grammatik sowie Uneinheitlichkeiten. Veränderungen der Textgrundlage erfolgen mit äußerster Zurückhaltung; sie werden (bis auf eindeutige Druckfehler und Versehen) im Anhang nachgewiesen und begründet. Auch Hervorhebungen erscheinen entsprechend der Textgrundlage (mit Besonderheiten für Fraktursatz und Antiqua in den ersten Bänden, der Verwendung von Sperrungen statt Fettdruck sowie im Einzelfall erläuterten Veränderungen bei Presseveröffentlichungen).
Ist ein Text von Heinrich Mann in fremder und deutscher Sprache verfaßt worden, erscheinen beide Fassungen gleichberechtigt unter dem Datum der Erstpublikation – auch dann, wenn eine der Fassungen erst später entstanden oder veröffentlicht worden ist (ein späterer Erscheinungsmonat wird im Kolumnentitel in Klammern ausgewiesen). Ist ein Text nur fremdsprachig überliefert (von Heinrich Manns oder von fremder Hand), so ist seinem Abdruck eine Übersetzung ins Deutsche nachgestellt. Soweit vorhanden, werden dafür zeitgenössische Übersetzungen genutzt; wenn eigene angefertigt wurden, sind sie in kleinerer Schrift gesetzt.
Der Anhang gibt zunächst Auskünfte Zum vorliegenden Band, die insbesondere Lebensorte und -umstände, literarisches Schaffen, Textgruppen, Zusammenarbeit mit bestimmten Kreisen, Personen oder Publikationsorganen im Zeitraum der einzelnen Bände betreffen. Ihnen sind gegebenenfalls Erläuterungen von Editionsproblemen angefügt, die sich aus Spezifika eines Bandes ergeben. Diese Ausführungen zielen ebenso wie der folgende Apparat nicht auf Interpretation der Texte oder Diskussion von Forschungsständen.
- Veröffentlicht am Dienstag 27. Oktober 2009 von Aisthesis
- ISBN: 9783895287237
- 816 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Hardcover, Interviews, Literaturkritik, Softcover