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Peter Turrini im Portrait

von ,

Herbert Neubauer zum Buch:

1993 habe ich begonnen, Peter Turrini und seine Theaterstücke zu fotografieren. Damit begann für mich eine aufregende menschliche und fotografische Reise, die mich immer wieder geografisch quer durchs Land und über Österreichs Grenzen hinaus führt. Es war und ist noch heute jedes Mal spannend zu erleben, wie ein Künstler an den unterschiedlichsten Orten und vor den verschiedensten Menschen seiner Profession nachgeht. Ob es ein Hinterzimmer im Dorfwirtshaus ist oder die Bühne des Wiener Burgtheaters, jedes Mal entsteht eine andere einzigartige Atmosphäre, eine unnachahmliche Beziehung zwischen Künstler und Zuhörern. Heiterkeit, Konzentriertheit, Gelassenheit, Traurigkeit, eine unendlich erweiterbare Aufzählung. In diesem Meer aus Gefühlen finde ich die Motive für meine Bilder. Die entstandene Interaktion zwischen Parkett und Podium,
zwischen Künstler und Publikum einzufangen ist es, was mich wieder und wieder aufs Neue herausfordert.

Meine Intention ist es, zwei Stunden Schauspiel und Geschehen in einer Hundertstelsekunde einzufrieren und festzuhalten. Diese Stimmungen in den Theaterstücken und in der Gesichtslandschaft Peter Turrinis zu finden, mit der Kamera zu fixieren und somit auf Dauer zu konservieren lässt mich nicht zur Ruhe kommen und treibt mich ständig an. Und bis jetzt ist ein Ende dieser Reise nicht abzusehen.

Mit einem Essay von Silke Hassler:

Peter Turrini oder Die menschliche Tragödie als österreichische Komödie

Peter Turini: Geboren 1944 in Kärnten, wuchs in Maria Saal/Gospa Sveta auf.
Gedichtbände, Drehbücher, Reden und Essays. Turrinis Werke wurden in
über dreißig Sprachen übersetzt, seine Stücke werden weltweit gespielt.
Im Suhrkamp Verlag erscheint eine umfassende, von Silke Hassler betreute Werkausgabe.