Als Essayist hat sich Heinz Czechowski über Jahrzehnte hinweg von der Atmosphäre von Städten und Landschaften – sei es an der Elbe, sei es in Prag oder Paris – zu ausgedehnten Erkundungen dieser Orte und ihres Gedächtnisses inspirieren lassen. Der vorliegende zweite Band seiner essayistischen Schriften versammelt erstmals die so entstandenen Texte. Ausgehend von der Dresdner Kindheitslandschaft findet er in Halle an der Saale nicht nur eine im Industrierrauch vergehende Stadt, sondern begegnet auch dem Schöpfer des Isenheimer Altars. Angeregt durch eine Reise zu Claire Goll nach Paris schreibt er 1978 den Reise-Essay ‚Von Paris nach Montmartre‘; Leipzig schließlich ist ihm ‚jene Stadt, mit der mich seit nahezu vierzig Jahren eine Haßliebe verbindet‘. Die Auseinandersetzung mit ‚Geschichte‘ gerinnt hier nie zu wirklichkeitsferner Historienmalerei, sondern vollzieht sich in der sinnlichen Erfahrung gelebter Geschichte, wie sie sich allerorten niederschlägt. Es ist also nur natürlich, wenn sich in die Texte auch Porträts jener Menschen mischen, deren Biographien mit den beschriebenen Orten verwachsen sind – so etwa die der Maler Gussy Hippold und Ludwig Richter. Und einer der ersten Orte, der Heinz Czechowski in seinen Bann schlug, war eben ‚Der Garten meines Vaters‘.
- Veröffentlicht am Montag 2. Juni 2003 von Grupello Verlag Bruno Kehrein
- ISBN: 9783933749963
- 240 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik