Rassenadel und Sozialaristokratie

Adelsvorstellungen in der völkischen Bewegung (1890-1914)

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Die Studie Rassenadel und Sozialaristokratie widmet sich der Neubestimmung von Adel und Aristokratie in der völkischen Bewegung, deren weltanschauliches Spektrum zwischen Radikalnationalismus, Rassenideologie und Lebensreform angesiedelt ist. Anhand zentraler Texte von Hauptvertretern und Vordenkern der völkischen Bewegung, darunter Willibald Hentschel, Theodor Fritsch, Jörg Lanz von Liebenfels, Guido von List, Heinrich Claß, Houston Stewart Chamberlain und Artur Comte de Gobineau, werden die Grundzüge völkischer Ideologie analysiert. Dabei stehen zum einen die Vision eines „Rassenadels“, zum anderen das berufsständisch fundierte Modell eines „Parlaments der Besten“ im Mittelpunkt von Alexandra Gerstners Untersuchung. Die Studie erbringt den Nachweis, dass bereits im wilhelminischen Kaiserreich das Denken in rassenaristokratischen Deutungsmustern zur Diskriminierung und Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen führte und insbesondere den Antisemitismus radikalisierte.