Neue Essays aus der Feder der „Philosophin des Bösen und des Exils“ (Charles Simic). Scharf, witzig und ebenso unterhaltsam wie klug schreibt Dubravka Ugresic über unsere digitale Welt zwischen Selbstdarstellung und bloßer Nachahmung. Sie schreibt über Medienhetze und Heimatlosigkeit, über osteuropäische Fliegen und polnische Wasserinstallateure – uns seziert dabei dei Begriffe und Bilder, die wir uns von den Dingen machen.
In ihrem neuen Essayband wendet sich Dubravka Ugresic dem zeitgenössischen Phänomen der digitalen Kultur zu, in der jedermann eingeladen ist, sich zu beteiligen – ohne Rücksicht auf Urheberrechte und ähnliche störende Nebensächlichkeiten. Ugresic entdeckt hier überraschende Parallelen zur Amateurkultur, wie sie im Kommunismus florierte: Während der Kommunismus unterging, so ihre These, konnte die Hauptidee des Kommunismus – die Selbstverwirklichung – überleben und umgesetzt werden – nicht zuletzt dank Bill Gates.
Außerdem geht es in diesem Band um falsche Begriffe von Patriotismus, Angst vor Menschen, Minibars, die Autorin verteidigt ihr Recht, eine »Fremde« zu bleiben, sie zeigt anhand von Putins Imagestrategien, dass das Bild alles ist und der Inhalt nichts, sie erzählt Geschichten von jugoslawischen Gastarbeitern und polnischen Klempnern, von Europas neuer Unterschicht – den Obsessionen des modernen Weltbürgers.
- Veröffentlicht am Samstag 25. Februar 2012 von Berlin Verlag
- ISBN: 9783827010438
- 368 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik