Ida oder das Delirium

von

Ida, Heldin des Romans, ist mit der ersten Zeile tot.
Dienstmagd im Hause der Familie Besson, nennt sich selbst einen ‚Vogel der Nacht‘. Woher nur dieser Name aus dem Reich des märchenhaft Schönen – möchte man sie fragen, diese dienstbeflissene Hand für Dritte. Und warum blickt sie immerzu nur auf ihre Füße?
Ida wird von einem Laster in die Luft geschleudert und fliegt acht Meter weit. Dieser brutale Tod wirft Fragen auf. Wer ist Ida wirklich? Wie konnte sie es wagen zu sterben? Jetzt beginnen sie zu sprechen, die, die sie kannten, erlebt haben. Sie äußern Mutmaßungen, Meinungen, die sich auf kristallklare und ohrenbetäubende Weise kreuzen. Eine hell leuchtende Erzählung entsteht – ein Universum aus Egoismen, Konventionen, Grausamkeit und Gleichgültigkeit, in dessen Mitte Ida lacht, still und triumphierend.
‚Der blinde, taube und stumme Dichter kann nur in einer Sprache außerhalb der Regeln schreien.‘ Hélène Bessette