Sendawoy

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Ein neues Jahr kommt so unerwartet wie die Menschen, die damit unbemerkt ihren Abschied feiern. Schwerfällig ist oft – schwer fallen gerne öfters. Wer stoppt die Uhr für menschliche Verbindungen, wenn einem selbst nicht mehr der Minutenzeiger lesbar scheint? Wer schreibt die Hitparade für Freundschaften und definiert das, was sie sein sollen? Wer gibt den Startschuss zum Implodieren des einen Moments, den es offensichtlich nie gegeben hat?

Nicht oft verkommt ein Sommer vom lauen Strandlüftchen zum alles verwehenden Strudel, der sich und seine latenten Nebenwirkungen verschlucken mag. Noch seltener sieht man so klar, dass man den angeblichen Tunnel nur noch im Rückspiegel erkennen kann.

„Sendawoy“ rotiert im Mittelstrahl von Missverständnissen, Enttäuschung und den Zweifeln an sich samt dem Leben drumherum, und wirft die Frage auf, ab wann Probleme tatsächlich existieren bzw. man sich selbst den Weg versperrt, um das unbekannte Ziel nie zu erreichen. Dubiose Begegnungen, gefolgt von unklaren Entscheidungen. „Sendawoy“ bringt die Menschen auf Papier, die sich womöglich selbst nie an die Hand nehmen lassen. „Sendawoy“ zeigt die Sicht durch die Scheibe einer verlorenen Waldhütte, ebenso wie von der Fensterbank aus auf die dicht gedrängte Allee, wo Isolation um die Vorherrschaft kämpft.